Fake-Shops, Ransomware, KI: Bayerns Cybercrime-Bilanz
Die Fallzahlen für die bayerische Cybercrime-Spezialstaatsanwaltschaft sind nach wie vor hoch. Die Täter setzen immer stärker auf Künstliche Intelligenz. Künstliche Intelligenz (KI) spielt bei Cybercrime-Taten zunehmend eine wichtige Rolle. «2024 ist das erste Jahr, wo KI nicht nur als hypothetisches Problem wahrgenommen wird, sondern tatsächlich genutzt wird. KI ist endgültig auf der Straftäterseite angekommen», sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Goger, stellvertretender Chef der Zentralstelle Cybercrime Bayern mit Sitz in Bamberg. KI spiele inzwischen «wahrnehmbar» eine Rolle auf Täterseite. «Bei vielen Deliktstypen wird KI eingesetzt. Wir sehen Phishing-Täter, die ChatGPT nutzen, um ihre Mails vorzubereiten. Das ist nicht mehr nur eine Vermutung. Wir haben auf dem Handy eines Beschuldigten ganz konkret festgestellt, dass Sprachmodelle verwendet werden. Wir sehen Fälle von Erpressung nicht mehr nur mit echter Pornografie, sondern mit KI-generierter Pornografie.» Insgesamt landeten bei der Zentralstelle 2024 knapp mehr als 18.000 Cybercrime-Fälle. Das sei ein ähnlich hohes Niveau wie im Jahr zuvor, erläuterte Goger. Fake-Shops für Holz, Pellets – und Spielekonsolen Die Bekämpfung von Fake-Shops im Internet habe deutlich an Fahrt aufgenommen. «Allein bis zum Stichtag 13. Dezember sind insgesamt 425 unterschiedliche Fake-Shops in unseren Verfahren bekannt geworden – also mehr als 400 betrügerische Verkaufsplattformen im Netz.» Das Phänomen verlaufe stets in Wellen: Wenn der Ölpreis steige oder Holzpellets knapp werden, gebe es Holz und Pellets in den Fake-Shops. Zu Weihnachten verlagere sich das Angebot Richtung Spielkonsolen und Unterhaltungselektronik. In Bayern angezeigte Fälle würden in Zukunft in Bamberg gesammelt bearbeitet. Das sei der einzige Weg, um effizient die Täter zu verfolgen, betonte Goger: «Da ist uns auch schon einiges gelungen, eine ganze Reihe von Ermittlungsverfahren laufen zudem noch verdeckt.» Fake-Shops seien nicht nur für die betrogen
Fake-Shops, Ransomware, KI: Bayerns Cybercrime-Bilanz