„Das erste Fusionskraftwerk muss in Deutschland stehen“
Mit wichtigen technologischen Durchbrüchen reift die Fusionstechnologie zur Energieerzeugung weiter heran. Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Nuklearindustrie widmet sich auch das Mannheimer Unternehmen Bilfinger mit der Lieferung von Komponenten dem Thema Kernfusion. Es ist zudem Gründungsmitglied des Industrieverbandes „Pro-Fusion“. Wolfgang Walter, Technical Support Manager bei der Bilfinger Nuclear & Energy Transition GmbH in Dortmund, gibt im Interview einen Einblick in die Technik und skizziert ihre Weiterentwicklung in Richtung eines kommerziellen Betriebs. Herr Walter, die kommerzielle Nutzung der Kernfusion zur Energiegewinnung ist „technologisch greifbar nahe“, hieß es beim Anfang Juni durch Bilfinger mitgegründeten Industrieverband „Pro-Fusion“. Wo steht die Technik heute? Dass sich ein Industrieverband gegründet hat, an dem neben Bilfinger auch weitere renommierte Firmen wie Siemens Energy oder Framatome beteiligt sind, ist ein klares Zeichen für den Übergang von der Forschungsphase in eine industrielle Anwendungsphase. Seit den Neunzigerjahren hat sich technologisch viel getan. Dabei möchte ich vor allem drei Experimente mit Forschungsreaktoren hervorheben. Wolfgang Walter Der promovierte Physiker ist seit 2002 Leiter Magnettechnologie bei Bilfinger Noell und Technical Support Manager bei der Bilfinger Nuclear & Energy Transition GmbH in Dortmund. Nämlich? Eines ist das Jet-Experiment – der Joint European Torus – im britischen Culham. Hierbei handelt es sich um eine sehr große Kernfusionsanlage, wo man viele Erkenntnisse zu Fragen der Aufheizung und des Umgangs mit dem Plasma in der Praxis gesammelt hat. Das sind große Fortschritte in der Diagnose. Ein anderes wichtiges Experiment befindet sich in Deutschland. Die Anlage „Wendelstein 7-X“ hat gezeigt, dass man ein kraftwerkstaugliches Stellaratorkonzept für den Dauerbetrieb bauen kann. Sie hat den Beweis erbracht, dass man das Plasma über einen Zeitraum von 30 Minuten halten kann, für länger war sie al
„Das erste Fusionskraftwerk muss in Deutschland stehen“