Analyse: Wo die Vorreiterstaaten bei der Wärme-, Verkehrs- und Stromwende stehen
Ein Vergleich von vier europäischen Staaten zeigt, dass Dänemark und Norwegen bei der Wärme- und Stromwende gut vorankommen. Norwegen macht Tempo bei der Verkehrswende. Auf Großbritannien und Deutschland warten zahlreiche Aufgaben. Wer das Ziel der Klimaneutralität rechtzeitig erreichen will, muss die Etappenziele im Blick haben. In der Stromversorgung müsste die Energiewende beispielsweise schon 2035 vollzogen sein. „Neben Emissionsdaten brauchen wir deshalb Frühwarnindikatoren, die Rückschlüsse erlauben, ob sich die Infrastruktur passgenau entwickelt und politische Vorgaben und Maßnahmen eine Beschleunigung unterstützen“, sagt Christof Schiller, Governance-Experte der Bertelsmann Stiftung und Leiter der Sustainable Governance Indicators (SGI). Eine Untersuchung des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) und der Bertelsmann Stiftung liefert einen Evaluationsansatz für Elektrizität, Individualverkehr und Gebäudewärme, der nachhält, wie nah Staaten dem Ziel der Klimaneutralität gekommen sind, wo sie ausgebremst werden und welche Möglichkeiten sie haben, mehr Tempo aufzunehmen. Der Ländervergleich zeigt, dass es in jedem Sektor mindestens ein Land gibt, das große Fortschritte erzielt hat: Dänemark und Norwegen schreiten schnell bei der Strom- und Wärmewende voran. Norwegen schickt sich an, die Umstellung zur individuellen E-Mobilität abzuschließen. Deutschland und Großbritannien haben bei der Wärme-, Verkehrs- und Stromwende viel aufzuholen. „Eine Dekarbonisierung bis 2050 ist somit machbar, wenn politische Ziele, Vorschriften und Infrastrukturänderungen besser abgestimmt werden“, so die Studienautoren. Für eine beschleunigte Umstellung der Stromversorgung in Deutschland bräuchte es laut den Experten Ziele für den Ausbau der Verteilungsnetze, der Stromspeicherkapazitäten und eine verbesserte Zielabstimmung im Bereich Übertragungsnetze. Auch Großbritannien bräuchte solche Zielvorgaben und eine Strategie für den Ausstieg aus der Gaserz
Analyse: Wo die Vorreiterstaaten bei der Wärme-, Verkehrs- und Stromwende stehen